Renzo Vitale: ICH KONNTE MIT MIR SELBST SPRECHEN

Renzo Vitale über die Aufnahme seiner Musik für Steinway & Sons Spirio

ICH BIN PIANIST, Komponist und Tontechniker — und hatte die Ehre, meine Musik auf dem Steinway & Sons Spirio aufzuführen und einige der Kompositionen aufzunehmen, die ich geschrieben habe, während ich in New York City lebte.

Diese Musik hat mit vielen emotionalen Momenten zu tun, die ich in den letzten Jahren erlebt habe, und die Musik versucht, all diese feinen und schönen Momente einzufangen, die ich erlebt habe. Die Stücke, die ich aufgenommen habe, sind alle ursprünglich für Soloklavier; die Aufnahmen fangen die Musik so ein, wie sie gedacht war.

Die Musik, die ich aufgenommen habe, entstand also aus der Notwendigkeit heraus, über besondere Momente und besondere Menschen zu sprechen. Und anfangs waren sie nicht für bewegte Bilder geeignet — aber dann hörten die Leute sie und begannen, die Musik mit einer filmischen Umgebung zu assoziieren. Und so kam es, dass die Musik für mehrere Filme verwendet wurde.

Es war mir wichtig, einen Sound zu finden, der das Konzept der erhabenen Transzendenz, das meiner Musik nahe steht, vermitteln kann. Deshalb habe ich viele Tage mit der Suche nach dem perfekten Klang verbracht. Ich erinnere mich auch daran, dass ich mehrere Steinways gespielt habe und schließlich genau das Instrument fand, das ich für meine Musik suchte. Ich bin wirklich dankbar und glücklich, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, die Musik von einem Steinway spielen zu lassen. Denn eigentlich steckt in der Musik selbst, in den Genen der Musik, die Seele eines Steinways. Und damit schließt sich ein Kreis. Es ist, als ob die Musik in den Klangraum zurückkehrt, in dem sie erdacht wurde.

„Als ich zum ersten Mal die Musik aus der Spirio hörte, bekam ich eine Gänsehaut, denn es war, als ob ich den Geist von mir selbst in diesem Instrument sehen würde.“

Die Erfahrung, mit der Spirio aufzunehmen, war absolut faszinierend und sehr neu für mich, denn es war, als würde ich mit einer anderen Person sprechen. Ich hatte das Gefühl, dass dies kein Instrument mehr ist: Es hat eine Seele. Ich war in der Lage, mit mir selbst zu sprechen. Und zwar mit meiner ganz eigenen Sprache in dem Moment, in dem ich es aufnehme.

Ich muss zugeben, dass ich am Anfang, als ich das erste Mal die Musik aus der Spirio hörte, eine Gänsehaut hatte, weil es so war, als ob ich den Geist von mir und mich selbst in diesem Instrument sehen würde. Und es war überwältigend. Und dann begann ich, mich mit der Reaktion des Steinway vertraut zu machen, mit der Art und Weise, wie er zu mir sprach — und das war ein ganz besonderes Gefühl. Jeder Pianist, jeder Komponist wünscht sich, seine eigene Musik persönlich für die Menschen zu spielen. Sozusagen ganz nah bei ihnen. Und das ist die allererste Gelegenheit, die ich hatte, die viele Pianisten jemals haben werden, um so nah an die Menschen heranzukommen, die sie sonst nicht erreichen könnten.

Und das machte den Unterschied in meiner Herangehensweise während der Aufnahmesitzung aus. Denn wenn man im Studio ist, weiß man, dass die Musik auf einer digitalen Plattform aufgenommen wird und jemand sie auf verschiedenen Geräten abspielen wird. Bei Spirio hingegen hört man die Musik genau auf dem Instrument, auf dem sie aufgenommen wurde. Und das ist etwas Einzigartiges, etwas, das man anderswo nicht erleben kann.

All diese Gedanken waren also Teil des Aufnahmeprozesses und beeinflussten die Art und Weise, wie ich aufnahm. Während der Aufnahmen habe ich versucht, mich buchstäblich in den Raum zu versetzen, in dem ich die Musik komponiert habe, und zu hören, wie die Musik in diesem Moment zu mir zurückkommt. Und ich habe versucht, diese Situation nachzustellen, um sicherzustellen, dass die Menschen, die die Musik eines Tages irgendwo auf der Welt hören werden, diesen intimen Raum ganz nah bei mir erleben.

Es ist authentisch. Es ist so nah am Ursprung wie möglich. Auch weil man auf diese Weise das akustische Klangfeld darstellt, das das Klavier zu erzeugen vermag. Und das wird eingefangen und bleibt erhalten, egal wo das Instrument aufgestellt wird.